Entdeckt 11 Superlative in Rheinhessen, die man erlebt haben muss! Ab dem 25. Oktober 2024 ist der Freizeitführer „111 Orte in Rheinhessen, die man gesehen haben muss“ in seiner 8. Neuauflage überall im Buchhandel erhältlich. Wir geben euch schon heute einen Vorgeschmack und haben vorab 11 Superlative zusammengestellt. Warum Rheinhessen definitiv mehr als „nur“ Wein zu bieten hat? Das lest ihr im nachfolgenden Blog-Beitrag!
#1: Best of Meenz: Die Einzige Mainzelmännchen-Ampel
Ein typisch Meenzer Superlativ: Denn das haben tatsächlich nur die Mainzer – eine Mainzelmännchen-Ampel! Seit dem 23. November 2016 regelt die Mainzelmännchen-Ampel an der Großen Bleiche den Fußgängerverkehr. Der schlaue Det signalisiert den Mainzern mit einem grünen Licht, dass sie die Straße sicher überqueren können.
Auch heute noch sorgt Schlaumeier Det, der unangefochtene Chef der Mainzelmännchen, zwischen Lotharstraße und Neubrunnenplatz für ein Schmunzeln beim Passieren dieser stark frequentierten Straße. Der Name »Mainzelmännchen« setzt sich übrigens aus dem Standort des ZDF Mainz und den für die Entwicklung der Blödelbuben Pate stehenden Heinzelmännchen zusammen. Die Identifikation der Mainzer mit den kleinen Männlein ist also groß.
Adresse Große Bleiche (Höhe Neubrunnenplatz), 55116 Mainz
#2: Amtlicher Rekord: der schiefste Turm ist in Gau-Weinheim
Kaum zu glauben, dass die italienische Stadt Pisa und das rheinhessische Dorf Gau-Weinheim eine entscheidende Gemeinsamkeit haben: In beiden Städten steht ein sich in deutlicher Schräglage befindlicher Turm. Seit Jahrhunderten ist der schiefe Glockenturm das Wahrzeichen von Pisa.
Nun ist auch Gau-Weinheim in dieser Liga angekommen und eine „Rekordurkunde“ erhalten. Diese bescheinigt mit der 5.4277°-Neigung des örtlichen Gemeindeturms den Weltrekord für den „schiefsten Turm“. Offiziell zertifiziert wurde dies übrigens an der „Gau-Weinheimer Kerb“ am 11. September 2022.
Adresse Obergasse 4/K33, 55578 Gau-Weinheim
#3: Must See in Alsheim: Das geschützte Hohlwegeparadies
Die terrassierten Hänge im rheinhessischen Hügelland waren mit den schweren landwirtschaftlichen Fuhrwerken in früherer Zeit nicht leicht zu erreichen. Pferde- und Ochsenwagen erzeugten auf den lockeren Lössböden Furchen. Der Regen spülte diese Spurrillen im Laufe der Zeit immer mehr aus. Dadurch, ebenso wie durch die intensive Nutzung dieser Wirtschaftswege, sind im Verlauf der Jahrhunderte in der mächtigen Lössschicht Hohlwege entstanden.
In der Vergangenheit wurden sie allerdings fast überall das Opfer von Flurbereinigungen. In Alsheim sind die früher so typischen Hohlwege erhalten geblieben. Immerhin noch zwölf dieser historischen Pfade bestehen bis heute.
Adresse Start des Rundweges am Bürgerhaus, Mehlpfortstraße 15, 67577 Alsheim, www.hohlwege-alsheim.de
#4: Dexheimer Gemütlichkeit in der Kuhkappelle
Ein architektonischer Superlativ in Rheinhessen sind die im Zeitalter der landwirtschaftlichen Revolution erbauten Kuhkapellen. Ursprünglich zur Minderung der Brandgefahr und auch aus Hygienegründen entwickelt, entstanden in der Zeit von 1830 bis 1870 rund 300 dieser sakral anmutenden Gemäuer in Rheinhessen.
Eine gute Lösung war die Idee des Maurermeisters Franz Ostermayer: Nach Klostervorbild entwickelte der Nordpfälzer Stallbauten mit Kreuzgewölbe. Wurde mit den neuen Gebäuden von jenen, die sich eine solche Bauweise leisten konnten, ein gewisser bäuerlich-bürgerlicher Besitzerstolz demonstriert, war man auch dem Glauben nicht abgeneigt, das Vieh in solch einem kirchenähnlichen Bau von höherer Stelle geschützt zu wissen.
Adresse Weingut Historic, Gerhard Blödel, Zöllerstraße 6, 55278 Dexheim
Öffnungszeiten variieren, Kontakt unter Tel. 06133/5099050 oder www.weingut-historic.com
#5: Ungehwöhnliches in Nieder-Wiesen: Die Letzte Furt
Von Wendelsheim führt eine romantische Landstraße am Wiesbach entlang nach Nieder-Wiesen. Noch in Rheinhessen, aber an der Grenze zur Pfalz, liegt ein großer Unterschied zu anderen Orten der Gegend darin, dass hier, anders als in 132 rheinhessischen Gemeinden kein Weinbau betrieben wird.
Eine weitere wesentliche Besonderheit und in Deutschland sehr selten ist aber, dass es hier inmitten des Dorfes noch eine Furt gibt, und zwar die letzte in Rheinhessen. »Die Bach«, wie der Wiesbach hier auf Rheinhessisch vereinfacht genannt wird, ist an der Wiesbach-Furt etwa vier Meter breit und mit großflächigen Pflastersteinen ausgelegt. Mit dem Auto kann das Gewässer von der Schlossgasse in Richtung Ober-Wiesener Straße beziehungsweise Kirchgasse durchfahren werden. Es wird jedoch empfohlen, zuvor immer vorsichtshalber einen Blick auf den Wasserstand zu werfen. Für Fußgänger gibt es einen Steg.
Adresse zwischen Schlossgasse und Kirchgasse bzw. Ober-Wiesener-Straße, 55234 Nieder-Wiesen
#6: Superlativ in Bingen: Die älteste Brücke
Von Bingen aus führt eine besonders markante Steinbrücke über die Nahe in Richtung des Binger Stadtteils Bingerbrück. Es wird vermutet, dass hier eine nach dem römischen Feldherrn Drusus benannte Holzbrücke der Römer gestanden hat, die namensgebend für die beeindruckende heutige Brücke mit den markanten Eisbrechern an den sieben Pfeilern war.
Bewiesen ist dies jedoch nicht. In der Regierungszeit des Mainzer Erzbischofs Willigis (975 – 1011) entstanden, gilt das 126 Meter lange Bauwerk als älteste mittelalterliche Steinbrücke Deutschlands.
Adresse an der L419, zwischen Stefan-George-Straße und Saarlandstraße, 55411 Bingen am Rhein
#7: BESTer Wein in Nierstein: die spektakulärste Weinlage
Nierstein zählt mit einer Rebfläche von rund 760 Hektar zu den größten rheinhessischen Weinbaugemeinden. Die in der Toplage am »Roten Hang« zwischen Nackenheim und Nierstein wachsenden Rebstöcke wurzeln in einer einzigartigen Mischung aus rotem Ton- und Sandstein. Entstanden ist der rötliche Sandstein vor rund 300 bis rund 260 Millionen Jahren im Erdaltertum. Die Lagen im »Roten Hang« sind begehrt und bringen hervorragende Rieslinge hervor. Die schönsten Blicke auf den Rhein, der hier im großen Bogen um Rheinhessen fließt, hat man von den durch den Roten Hang führenden Rad- und Wanderwegen aus.
Dem weit gereisten Wissenschaftler Humboldt widmete man auf dem Rundweg »Weinerlebnis Roter Hang« eine eigene Station. Auf der acht Kilometer langen Route mit ihren insgesamt zwölf Stationen sind wunderbare Aussichten zu genießen. Und man erfährt alles rund um das Thema Wein.
Adresse Alexander von Humboldt-Blick, 55283 Nierstein
Weitere Informationen: https://roter-hang.de/weinerlebnis/humboldt-blick/
#8: Rekord in Flörsheim-Dalsheim: Die älteste Fleckenmauer
1.100 Meter lang und bis zu zehn Meter hoch, ist die in Rheinhessen in dieser Form einzigartige Fleckenmauer – und damit natürlich auch ein echter Superlativ! Während des Mittelalters gab es natürlich viele Wehrmauern. Diese standen mit der Zeit im Weg, wurden abgerissen und die Steine meist anderweitig verbaut.
Nur im alten »Flecken« Dalsheim im südlichen Rheinhessen, besteht die historische, begehbare Mauer noch. Und ist eine echte Sehenswürdigkeit. Übrigens: »Flecken« bezeichnet in alter Zeit ein Dorf, das mit besonderen Privilegien ausgestattet war.
Adresse 67592 Flörsheim-Dalsheim, www.floersheimdalsheim.de
Öffnungszeiten Fleckenmauer über den Zugang im Obertorturm zu besichtigen
#9: Ungewöhnlichstes Häuschen: Der Trullo
»Trullo« heißt es in der Einzahl. »Trulli« in der Mehrzahl. Der Begriff stammt also aus Italien. Doch was bedeutet er? Hinter den Trulli verbergen sich weiß getünchte kegelförmige Weinbergshäuschen. Meist im Süden von Rheinhessen zu finden, erinnern die kleinen Schutzhütten an die in er italienischen Regin Apulilens anzutreffenden Häuschen.
In Rheinhessen eingezogen, sollen sie durch italienische Wanderarbeiter sein, die hier im 18. Jahrhundert Lohn und Brot in den Weinbergen fanden. Seitdem sind wie große Zipfelmützen aus den Weinbergen ragenden Häuschen ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Region.
Adresse Trulli sind großer Vielzahl im Süden Rheinhessens in den Weinbergen zu entdecken. Zum Beispiel rund um die Gemeinde Flörsheim-Dalsheim. Ein besonders schönes Exemplar befindet sich am Rand der Hiwweltour Aulheimer Tal, rund um Flonheim auf dem Schneeberg, 55237 Gemarkung Flonheim
#10: Einzigartig in Ingelheim: Die exotischen Tiger
Weniger als 2.000 Bengal-Tiger weltweit soll es noch geben. Die in erster Linie noch auf dem indischen Subkontinent frei lebende größte Raubkatze der Welt steht damit auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere. Die wohl exotischsten Einwohner von Ingelheim leben auf dem Westerberg. Sie heißen Kashmir, Mara, Shirkhan, Pascha, Sultan, Keno und Bombay.
Mit der Haltung der sieben Tiger hat sich Besitzer Peter Schweikhard einen ganz privaten Traum erfüllt. Unter Anleitung von Fachleuten und mit Genehmigung der örtlich zuständigen Verwaltung realisierte er für die bengalischen Prachtexemplare in unmittelbarer Nachbarschaft des Bismarckturms Zug um Zug ein Freigehege mit Schwimmbecken und Stallungen mit Fußbodenheizung.
Adresse Tiger-Garten Waldeck e. V., Waldeck 1, 55218 Ingelheim, www.tiger-garten-waldeck.de
#11: Highlight in Bingen: Der höchste Burgturm
Die über der Stadt thronende Burg Klopp ist das Wahrzeichen der Stadt und eine der wenigen Burganlagen in Rheinhessen. Sie entstand vermutlich um die Mitte des 13. Jahrhunderts und wurde im Lauf der Zeit gleich mehrfach zerstört. Über den großen Burggraben geht es hinein in die von schmucken Gärten umgebene Anlage.
Eine kleine Ausstellung im Turm widmet sich den illustren Gästen, während von der Aussichtsplattform des 37,5 Meter hohen Bergfrieds, der damit übrigens der höchste Burgturm Rheinhessens ist, einmalig schöne Ausblicke über das hier beginnende Mittelrheintal, den Rheingau, das rheinhessische Hügelland und das Naheland geboten werden.
Adresse Mariahilfstraße, 55411 Bingen am Rhein
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Habt ihr noch mehr Tipps und Superlative, die man in Rheinhessen entdecken kann? Dann schreibt sie doch einfach in die Kommentare. Wir freuen uns darauf!