Mainz von oben – 5 perfekte Aussichtspunkte

Auf den Dom können wir nicht klettern, um einen Blick auf Mainz aus der Vogelperspektive zu erhaschen. Dabei ist der Blick auf die Stadt von oben ganz wunderbar – mangels großer Auswahl aber eher ungewohnt. Auf dem Best of Mainz-Blog haben wir fünf der BESTen Aussichtspunkte für euch zusammen getragen. Ein bisschen schwindelfrei solltet ihr bei dem einen oder anderen aber schon sein ;).

1. Die Türmerwohnung von St. Stephan

Der markante Turm von St. Stephan ist jedem Mainzer ein Begriff. Hoch über der Altstadt thronend, ist die von Erzbischof Willigis erbaute Hallenkirche der größte Kirchenbau nach dem Dom. Seit den 1970er Jahren ist die Kirche über Mainz hinaus wegen der von Marc Chagall (1887 – 1985) gestalteten, neun leuchtend blauen Fenster bekannt. Was aber hat es mit den putzigen, in hübschem grün gestrichenen Klappläden in schwindelnder Höhe auf sich? Wohnt da jemand? Oder sind sie reine Zierde?

Ein Penthouse für den Feuer-  und Feindmelder

Hinter diesen Fensterchen liegt die frühere Türmerwohnung von St. Stephan.  Um die Stadt stets im Auge zu haben und damit vor Feuer und Feind zu schützen, zog erstmals 1559 ein Türmer in St. Stephan ein. Insgesamt sieben namentlich bekannte Türmer versahen dort bis zum Auszug des letzten Türmers am 1. April 1911 für rund 350 Jahre lang Tag für Tag ihr Amt.

Der schlichte, entsprechend der Form des Turms achteckige Raum, hat sieben Fenster – und aus jedem von ihnen ist die Aussicht spektakulär. Wegen des von außen angebauten Treppenturms, hat die achte Seite keinen Ausblick. Was für den jeweiligen Türmer insofern kein Problem darstellte, weil ein um den Turm herumlaufender, aber unters Dach einbezogener Gang, den zur Erfüllung seiner Aufgaben erforderlichen Rundum-Blick auf die Stadt nach allen Seiten ermöglichte. Wer heute den Weg dort hinauf sucht, möchte das traumhafte Rundum-Panorama über die gesamte Stadt genießen: Die Türmerwohnung kann nach Voranmeldung und auch als Bestandteil einer Führung durch St. Stephan besucht werden.
(Textauszug aus dem Buch 111 Orte in Mainz, die man gesehen haben muss)

Wie kommt ihr hin?

Anschrift Stefansplatz  | ÖPNV Straßenbahn, Linie 50, 51, 52, Haltestelle Am Gautor
Kontakt Pfarrhaus St. Stephan, Kleine Weissgasse 12, Tel. 06131.231640,
Internet www.st-stephan-mainz.de

2. Weitblick wie die Römer – der Kästrich

Mainz liegt geographisch gesehen günstig. Exakt auf dem 50. Breitengrad. Und ziemlich genau in der Mitte zwischen Bodensee und Nordsee. Der Main fließt hier in den Rhein. Man ist schnell in Frankreich und auch sonst überall in Europa. Das hat schon den Römern gefallen!
Der «Kästrich» liegt auf der höchsten Anhöhe im Innenstadtbereich. Nicht umsonst trägt der Stadtteil den Namen »Oberstadt». Ein großer Teil davon entstand auf dem Gebiet früherer Festungsanlagen.

Am nordöstlichen Rand des «Kästrich» geht es steil hinab.

Die City inklusive Rhein liegt damit zu Füßen des heutigen Betrachters. Von hier oben konnten die Römer den im Taunus verlaufenden Limes, die Ostgrenze des Imperium Romanum, gut im Blick behalten. Es war der Grundstein für die heutige Stadt. Im 5. Jahrhundert wurde das Römerlager aufgegeben und auf dem Gelände des Kästrich wuchs nichts, außer Wein. Erst 1845 wurde der Hügel wieder bebaut. Nach und nach entstanden hier eine Sektkellerei, Brauereien und sogar ein Krankenhaus. Als 1982 die Mainzer Aktien Bierbrauerei aufgegeben wurde, entstand anstelle des einstigen Direktionsgebäudes ein Gebäude, das die großzügigen Arkaden des Vorgängerbaus aufnahm. Der Weg dort hinauf lohnt sich. Und dann einfach nur den Blick schweifen lassen, wie in einem Wimmelbild spannende Dinge entdecken – und die Weite fühlen.
(Textauszug aus dem Buch Glücksorte in Mainz)

Wie kommt ihr hin?

Fußweg von der Schillerstraße bis zur Kupferbergterrasse
Anschrift Kupferbergterrasse, 55116 Mainz
Internet www.mainz.de

3. Der Turm der Christuskirche

Mit rund 80 Metern überragt die Kuppel der Christuskirche die meisten Gebäude von Mainz und zählt zu den wichtigsten Wahrzeichen der Stadt. Und damit ist man hier dem Himmelsblau so nah wie kaum woanders in Mainz. Denn von Mitte August bis Anfang März können Besucher das Kirchgebäude besteigen und von oben einen fantastischen Ausblick über Stadt, Rhein und bei guter Wetterlage sogar bis nach Frankfurt genießen. In der anderen Zeit ist die Aussicht den hier brütenden Wanderfalken vorbehalten.

Wahrzeichen mit Weitsicht – Turmführungen nach Terminvereinbarung

Wie auf einer Insel und zugleich als monumentaler Abschluss der Szenerie ruhte damals wie heute die evangelische Christuskirche inmitten der doppelläufig verlaufenden Prachtstraße.
Sieben Jahre währte die Bauzeit des «evangelischen Doms», der von seinem Architekten, dem bedeutenden Stadtbaumeister Eduard Kreyßig (+1830 – 1897) als moderner Gegenpol zur dombekrönten Altstadt geplant wurde. 1903 konnte der Sandsteinbau mit seinem weithin sichtbaren Turm und der weit in die Höhe ragenden Kuppel endlich eingeweiht werden. Das damit größte evangelische Gotteshaus der Stadt stellt damit das Wahrzeichen des ab 1888 in Kaiserstraße umbenannten Boulevards, sowie der gesamten Neustadt dar.
(Textauszug aus dem Buch Glücksorte in Mainz)

Wie kommt ihr hin?

ÖPNV Bus Linien 9- 62, 63, 67, 68, 92, Haltestelle Hindenburgplatz/Architektenkammer
Christuskirche, Kaiserstr. 56, 55116 Mainz, Tel. 06131/234677
Turmführungen sind nach vorheriger Terminvereinbarung möglich. Tel. 01520/1735566
Internet:  christuskirche-mainz.de

4. Der schiefe Turm: Ausblick auf den Zollhafen

In der umgebauten ‚Central-Maschinenhalle‘ des Zoll- und Binnenhafens ist seit dem 1. März 2008 die Kunsthalle beheimatet. Unverwechselbares Erkennungsmerkmal des Museums für Zeitgenössische Kunst ist der  aus dem Ausstellungsgebäude ragende „Schiefe Turm“. Als wollte er dem Hafenbecken etwas näher sein und damit eine Verbindung zu der ursprünglichen Vergangenheit der Energiezentrale des Zollhafens herstellen, neigt er sich dem trüben Wasser in einem Neigungswinkel von sieben Grad entgegen.

Vom Kesselhaus zum Kunstquartier – Aussicht während der Öffnungzeiten

Einen grandiosen Ausblick über diesen Teil der Mainzer Neustadt, das Zollhafen-Areal und den Rhein, erlaubt der Ausstellungsraum, im obersten Stock des zwanzig Meter hohen Turms, der nachträglich zwischen das frühere Kesselhaus und den Lokschuppen eingebaut wurde.
Im Zuge der Rheinregulierung entstand ab 1880 der Zoll- und Binnenhafen mit seinem 57 x 135 Meter großen Hafenbecken. Der Hafen und seine zwischen 1884 und 1887 errichteten Verwaltungs- und Lagerbauten lagen damals innerhalb der um die Neustadt vergrößerten Festungsanlagen. Übrig geblieben sind das frühere Maschinen- und Kesselhaus sowie das frühere Weinlagergebäude auf der Südmole, wo an der Entstehung eines attraktiven Wohnviertels gearbeitet wird.

840 Quadratmetern Ausstellungsfläche in auf vier Ebenen verteilten großen und hellen Räumen erlauben  variable Installationsmöglichkeiten. Sie bieten eine passende Plattform für zeitgenössische Kunst und deren Präsentation. Eine eigene Sammlung unterhält die Kunsthalle nicht. Regelmäßig finden hier Wechselausstellungen statt.
(Textauszug aus dem Buch 111 Orte in Mainz, die man gesehen haben muss)

Wie kommt ihr hin?

Adresse Am Zollhafen 3-5
Öffnungszeiten D i, Do, Fr. 10-17 Uhr, Mi 10-21 Uhr, Sa, So 11-17 Uhr
Internet www.kunsthalle-mainz.de

5. 5 auf einen STreich – 5 Mainzer Kirchen auf einen Blick

Auf der über der Altstadt thronenden Zitadelle, gibt es eine Menge zu entdecken. Ein Geheimtipp aber sind die Sitzbänke auf der äußersten, südöstlichen Ecke des Zitadellenwalls, der Bastion Germanicus. Von hier aus zeigt sich die ganze City aus einer ungewohnten Perspektive.

Außerdem sind insgesamt fünf bedeutende Mainzer Kirchen auf einen Blick zu erfassen.
Durch das Haupttor der Zitadelle (Kommandantenbau), gelangt man in die frühere Festung. Links geht es zur Aussichtsterrasse. Rechts geht es die von der Terrasse führenden Stufen hinauf, auf den Zitadellenwall. Wir suchen eine Bank. Und genießen! Und zwar den  uneingeschränkten Blick über ganz Mainz und die dahinter liegende Hügelkette des Taunus.

Die Skyline von Mainz – einmal ganz anders

Aber wo sind jetzt die Kirchen? Links außen, ragt die 80 Meter hohe und an St. Peter in Rom erinnernde Kuppel der  größten evangelischen Kirche von Mainz, der Christuskirche, aus dem Ensemble der Kirchtürme von Mainz heraus. Die einst als Gegengewicht zum Mainzer Dom gedachte Kirche wurde von Stadtbaumeister Eduard Kreyßig erbaut.
Rechts davon anschließend, fallen die markanten Zwiebeltürme der zu den bedeutendsten Barockbauten von Mainz zählenden Peterskirche in den Blick.
In der Mitte zwischen St. Peter und dem Dom, ist der in originalgetreu  rekonstruierte Turmhelm von St. Quintin zu sehen. St. Quintin gilt übrigens als die Pfarrkirche der ältesten nachgewiesenen Pfarrei der Stadt.
Seit 1000 Jahren prägt der im Lauf der Jahrhunderte gewachsene Dom St. Martin das Stadtbild von Mainz und ist von hier oben in seiner ganzen Dimension zu sehen.
Kommen wir zur Seminarkirche des Priesterseminars. Weil sie mit den Konvents- und Seminargebäuden und anderen Häusern umbaut ist, ist von der Kirche – selbst wenn man unmittelbar davor steht, nur die mächtige, jedoch turmlose Fassade zu sehen, die sich über die anderen Gebäude der Altstadt reckt.
(Textauszug aus dem Buch 111 Orte in Mainz, die man gesehen haben muss)

Wie kommt ihr hin?

Anschrift Zitadelle | ÖPNV Bus 64, 65, 90 und 92, jeweils Haltestelle Zitadellenweg / Bahnhof Römisches Theater
Tipp Von der Zitadelle aus führt ein Fußweg mitten in die Altstadt. Alle von hier aus gesehen Kirchen können – beginnend mit der Augustinerkirche in der Augustinerstraße – mühelos auf einem Spaziergang miteinander verbunden werden.

Wir wünschen euch viel Spaß bei euren Mainz-Entdeckungen. Vielleicht habt ihr ja an dieser Stelle ebenfalls einen besonderen Tipp für uns, wo man Mainz ebenfalls gut aus der Höhe überblicken kann? Schreibt euren Tipp einfach in die Kommentare. Wir freuen uns darüber!

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