Am Schreibtisch erfolgt das Fein-Tuning der Mainz-Quadrate.

Mainz persönlich. Achim Katzberg. Packt Mainz ins Quadrat.

Den gesamten Advent ist die neue Ausstellung von Achim Katzberg in der neuen CaféBar Gutleut  zu sehen. Erstmals sind mir die Bilder des Fotografen in der Mainzer Innenstadt begegnet. Bei Fuchs & Bente sind sie nämlich ebenso zu haben, wie z.B. bei LUUPS. Spätestens beim Besuch der Webseite Querformat Fotografie war dann klar, dass mindestens eines seiner Motive wie gemacht für meine neuestes Buch war. Achim fand die Idee prima – und jetzt ziert die obere Hälfte des Best of Mainz-Covers die festlich erleuchtete Skyline der Stadt . Für „Mainz persönlich“ hat sich Achim Zeit genommen. Und wir haben uns ein bisschen über das Fotografieren, Mainz-Motive – und das Leben in Mainz unterhalten…

Achim, ich kenne eigentlich nur die Mainz-Motive von dir. Ist Mainz denn dein Schwerpunkt in der Fotografie?

An Mainz hängt mein Herz einfach ganz besonders. Anfang der neunziger bin ich ins Rhein-Main-Gebiet gekommen und dann nach Mainz gezogen – ich bin überzeugter „Wahl-Mainzer“.

Ein Arbeitsplatz des Fotografen ist auch immer der Schreibtisch.

Ein Arbeitsplatz des Fotografen ist auch immer der Schreibtisch.

Wie bist du auf die Idee gekommen, die tolle Reihe mit den außergewöhnlichen Mainz-Motiven im Format 12 x 12 anzubieten – und sie auch noch „Mainz im Quadrat“ zu nennen?

In meinen Ausstellungen stellte ich fast nur großformatige Arbeiten aus. Gerade auf Weinfesten habe ich aber gemerkt, dass den Leuten die Bilder zwar gefallen haben, sie ihnen aber doch oft zu groß für den Transport waren. Oder auch schlichtweg zu teuer für eine spontanen Kauf. Da ist mir die Entwicklung von „Mainz im Quadrat“ in den Sinn gekommen. Die Bilder sind auch durch ihr Format und ihre Machart etwas Besonderes, und vom Preis wie von der Größe kann man sich so eins auch mal spontan gönnen.

Die Mainz-Quadrate waren also zuerst bei dir erhältlich. Und wie kamen sie dann in die City?

Als ich die Quadrate das erste Mal auf einer Ausstellung ausprobiert hatte – die gar nicht um Mainz, sondern um New York ging – kam ich der Galeristin Gabriele Lehnert in Kontakt. Sie hatte früher die Altstadt-Galerie im Kirschgarten in der Mainzer Altstadt. Und dort gab sie es meine Mainz-Quadrate dann exklusiv. Als die Galerie geschlossen hat, habe ich nach geeigneten Alternativen geschaut. Das wurden dann zum Beispiel Fuchs & Bente. Später kamen dann auch der Luups Shop in der Neustadt, der Tourist Service-Center Mainz und die WerkStadt dazu. Und zu letzterer besteht auch eine besondere Verbindung: Die sind nämlich Teil der Produktionskette, von ihnen stammt der Holz-Rohling, auf den ich die Bilder aufziehen lasse.

Wie fällt die Wahl auf deine Motive. Sind das Zufälle oder planst du sie konkret?

Sowohl als auch. Am Anfang war es eine Sammlung an Motiven, die ich mir schon überlegt hatte. Es gibt aber auch einige Bilder, die wirklich ein Zufall sind. Zwei Bilder sind zum Beispiel bei einem Diner en Blanc entstanden, das vor zwei Jahren auf der Kupferberg-Terrasse stattfand. Von dort oben war auf einmal ein wunderbarer Regenbogen zu sehen, der sich in Richtung Dom neigte. Oder auch das zufällig auf der Mauer abgestellte Weinglas – und im Hintergrund ist der Dom zu sehen. Das sind zufällige Momente, die sich in der Reihe „Mainz im Quadrat“ wieder gefunden haben.

Achim Katzberg ist Fotograf aus Leidenschaft.

Achim Katzberg ist Fotograf aus Leidenschaft.

Wie viele Mainz-Motive gibt es eigentlich derzeit in der Reihe? Und hast du geplant, die Reihe zu erweitern?

Das sind 53. Ich denke schon darüber nach, welche Motive denn noch interessant sein könnten. Ich bin mir sicher, dass es weitere gibt. Es kann auch sein, dass ich mal eines herausnehme, weil es zum Beispiel nicht so gut läuft. Die Serie in der Summe wird immer so um die 50 bleiben.

Also hat die Serie auf jeden Fall Sammel-Potential…

Auf jeden Fall. Die Bilder sind auch ein sehr beliebtes Geschenk.

Hast du eigentlich noch andere Themen, denen du dich widmest?

Ja, neben Hochzeitsreportagen, Firmenevents und der Architekturfotografie ist das ganz klar die Streetfotografie.

Und was ist das genau?

Das ist nicht inszenierte Fotografie. Motive sind zum Beispiel Menschen auf der Straße in Alltagssituationen. In der Streetfotografie kann ich meine Faszination für Architektur und Mensch unter einen Hut bringen kann – jedenfalls so, wie ich sie umsetze. Abweichend von einem Großteil der Streetfotografen liegt der Schwerpunkt meiner Streets in der Geometrie, ohne jedoch die Erzählung zu vernachlässigen. Mit Unterstützung der Choreografie des Zufalls setze ich immer wieder Architektur, Stadt und Mensch in Szene. Das Bild hier wurde am Rosenmontag aufgenommen. Im Hintergrund sind die Karikaturen von Klaus Wilinski. Wenn du die Dame hier siehst, die nicht bestellt war, und die hier einfach so ins Bild lief – aber auch noch so was von passend zum Hintergrund angezogen war – dann ist so etwas ist ein echter Glücksfall und damit eben auch ein perfektes „Mainz im Quadrat“-Motiv.

Streetfotografie, wie Achim Katzberg sie mitten in Mainz einfängt und "zum Quadrat" werden lässt.

Streetfotografie, wie Achim Katzberg sie mitten in Mainz einfängt und „zum Quadrat“ werden lässt.

Mit welchen Kameras bist unterwegs, wenn du deine Motive einfängst?

Für Auftragsarbeiten, wie zum Beispiel Hochzeiten und Firmenevents, oder für die Architekturfotografie, bin ich mit einer großen Spiegelreflex-Kamera unterwegs. Die hat einen Vollformat-Sensor und damit sind auch einige der Mainz-Bilder entstanden. Die andere Kamera, mit der ich unterwegs bin, ist eine Systemkamera. Die ist kleiner, kompakter und handlicher. Für Streetfotografie ist letztere die geeignetere. Denn wenn man Menschen fotografiert und sie merken es – dann ist es keine Streetfotografie mehr.

Damit kommen wir auch schon zu den für den Best of Mainz-Blog üblichen persönlichen Fragen: Wie sieht der beste Moment des Tages für dich aus?

Ich freue mich jeden Tag, wenn ich hier in Mainz gesund neben meiner Frau aufwache und wir morgens, bevor der Tag beginnt, gemeinsam einen Kaffee trinken.

Was inspiriert dich?

Grundsätzlich andere Fotografen, insbesondere die alten, berühmten Klassiker. Foto-Blogs. Webseiten.

Die Serie "Mainz im Quadrat" besteht aus mittlerweile 53 Bildern.

Die Serie „Mainz im Quadrat“ besteht aus mittlerweile 53 Bildern.

Was liebst du besonders an Mainz?

Den Mainzer Wochenmarkt. Wenn wir Zeit haben, gehen wir immer samstagmorgens auf den Wochenmarkt. Ansonsten finde ich toll, dass es jetzt so viele neue Dinge, so viele Start-ups gibt, insbesondere in der Neustadt.

Und wie sieht der perfekter Tag in Mainz für dich aus?

Über den Wochenmarkt schlendern, gemütlich mit meiner Frau Kaffee trinken gehen, ein bisschen shoppen und dann idealerweise in einer schöne Weinbar einkehren. Das Laurenz in der Neustadt mag ich da zum Beispiel sehr gern.

Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?

Ich würde mir wünschen, dass ich die Fotografie noch weiter ausbauen kann, das ist und bleibt einfach meine Leidenschaft.

Alles Gute dafür, und vielen Dank, Achim, für das Gespräch!

Neugierig? Nix wie hin!

Mehr Infos zu Achim Katzberg  im Internet: https://querformat-fotografie.de/

2 Gedanken zu „Mainz persönlich. Achim Katzberg. Packt Mainz ins Quadrat.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*