Foto © Stefanie Jung || Best-of-Mainz.com

Mainz persönlich: Felicitas Pommerening. Autorin.

Felicitas Pommerening lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Mainz. Sie ist 34 Jahre alt, hat Filmwissenschaft, Publizistik und Psychologie studiert und wurde auf Umwegen Konzepterin. 2011 hat sie ihre Doktorarbeit abgeschlossen und ein Buch über ihre Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt geschrieben:  „Weiblich, jung, flexibel“ (Herder).  Außerdem stammen die Titel „Was will ich und wenn ja, wie viele?“ und „Freunde fürs Lieben“ aus ihrer Feder (beide Berlin Verlag). Aktuell arbeitet die Mainzerin nämlich an einem neuen Roman und parallel an weiteren Projekten: Sie schreibt das Skript zu einem Computerspiel, ist Co-Autorin eines Drehbuchs, entwickelt gerade ein Kinderbuch und organisiert den ersten Mainzer Story Slam. Über das Schreiben, das Leben in Mainz und ihre Projekte hat sie mit Best of Mainz gesprochen.

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Felicitas, du lebst in Mainz und bist Autorin. Bis es soweit war, hast du dich aber bereits ein bisschen in der Berufswelt umgeschaut. Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Felicitas Pommerening Ich habe schon immer geschrieben, neben dem, was ich „eigentlich“ gemacht habe. Das hat schon in der Schule angefangen und einfach nie aufgehört. Bei dem, was ich da so geschrieben habe, habe ich aber nie gedacht, dass jemand das mal veröffentlichen würde. Überhaupt hat das nie irgendjemand gelesen – nur ein einziger Mensch, mein ältester Freund. Der hat dann bei einem Text plötzlich gesagt: Das könntest du zum Buch machen! Er war zu dem Zeitpunkt im Verlagswesen tätig, deswegen habe ich diese Einschätzung von ihm direkt ernst genommen und aus dem Text ein Buch gemacht. So ist „Weiblich, jung, flexibel“ entstanden, mein Debüt.

Worum geht es in deinen Büchern?

Felicitas Pommerening Ich schreibe am liebsten über aktuelle, moderne Lebensentwürfe – und darüber, wie sie zustande kommen. Das heißt, ich schreibe Geschichten über ganz normale junge Leute, die durch ihr Leben stolpern und dann plötzlich aus irgendeinem Grund entscheiden müssen: Was will ich eigentlich wirklich? Was ist alles möglich? Und was tatsächlich nicht? Ich würde auch eigentlich gerne mehr über alternative Wege schreiben, wie man so leben könnte, aber die Buchbranche ist sehr konservativ…

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Schaut man auf deine Webseite, sieht man, wie vielseitig du aufgestellt bist. Das Schreiben von „Computerspiel-Skripten“ wird da zum Beispiel aufgezählt…


Felicitas Pommerening Ja, ich bin nicht unbedingt auf den Roman als Medium festgelegt und probiere gerne verschiedene Dinge aus, rund ums Schreiben. Und ich finde es auch schön, mit anderen Leuten zusammen arbeiten zu können, was man bei einem Roman eher selten tut. Bei meinen anderen Projekten arbeite ich jeweils mit Leute zusammen, die ich absolut großartig und inspirierend finde… das ist schon toll.

Findet deine Heimatstadt Mainz eigentlich auch in deinen Büchern statt?

Felicitas Pommerening Nein, bisher nicht. Ich schreibe ja gerne authentisch und greife in meinen Büchern Vieles auf, was in meinem Umfeld tatsächlich passiert. Deswegen denken Leute dann manchmal, das sei alles gar nicht fiktiv. Ich wurde auch schon oft gefragt, ob ich denn mit meinem Mann gar keine Liebesbeziehung hätte, sondern eben das Modell von „Freunde fürs Lieben“ leben würde… Das ist schon ok, das stört mich nicht, aber ich achte trotzdem darauf, dass dieser Bezug zur Realität nicht zu stark wird, auch aus Respekt vor meinem Umfeld. Da ist es schon einmal hilfreich, wenn die Geschichten in ganz anderen Städten spielen. Aber wenn ich so darüber nachdenke… eine Geschichte in Mainz spielen zu lassen würde mir schon großen Spaß machen!

Foto © Stefanie Jung || Best-of-Mainz.com

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Jetzt steht aber gerade ein ganz neues Projekt bei dir an: „Ich-Erzähler“! Worum dreht es sich?

Felicitas Pommerening  Ich hatte Lust, mich wieder auf das zu besinnen, womit bei mir alles angefangen hat: Auf die Leidenschaft zu erzählen und etwas in Worte zu fassen. Ich wollte ein Projekt haben, neben meinen Romanen, bei dem ich nicht marktkonform denken muss, sondern machen kann, was mich bewegt und diese Leidenschaft vielleicht mit anderen teilen kann. Deswegen habe ich die Website Ich-Erzähler.de ins Leben gerufen. Dort bündele ich jetzt verschiedene Ideen. Der Story Slam ist meine erste Veranstaltung unter diesem Dach.

Was ist ein Story-Slam?

Felicitas Pommerening  Da kann einfach jeder, der mag, auf die Bühne kommen und eine Geschichte erzählen – ohne Profi zu sein, ohne dass irgendetwas erfüllt werden muss. Das heißt, die Geschichten, die man auf der Bühne erzählt, müssen keine besondere Form haben, insofern ist das ganz anders als beim Poetry-Slam. Vielleicht kann man das eher mit dem Diary-Slam vergleichen. Es geht darum, wahre Geschichten zu erzählen. Je nachdem, was die Person beschäftigt, die auf die Bühne kommt, kann das berührend, witzig oder auch etwas ganz anderes sein. Man erzählt einfach fünf Minuten lang eine Anekdote. Irgendetwas, egal wie. Ich glaube, dass das sehr besonders sein kann. Bisher habe ich nur Videos von amerikanischen Story-Slams gesehen. In Deutschland ist das Format noch nicht so bekannt. Ich bin also selber ganz gespannt, wie ein Story-Slam wirklich ist.

Und warum sollten wir unbedingt dabei sein?

Foto © Stefanie Jung || Best-of-Mainz.com

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Felicitas Pommerening  Ins Publikum sollte man sich setzen, um zu erleben, wie das ist, wenn jemand persönlich vor einem steht und aus dem Herzen erzählt – das ist etwas ganz einmaliges, was einen ganz anders berühren kann, als alles andere.
Auf die Bühne sollte man unbedingt kommen, um sich mitzuteilen und gehört zu werden, in einem Rahmen, in dem gar nichts passieren kann. Der Applaus ist einem sicher, schon alleine für den Mut, offen zu sprechen!

Das hört sich wirklich spannend an! Wo und wann findet das statt, wohin wende ich mich, wenn ich mich aktiv beim 1. Mainzer  Story-Slam beteiligen möchte?

Felicitas Pommerening  Am Donnerstag,  13. Oktober 2016 geht es um 19 Uhr los, im Raum der Mainzer Kulturrepublik: Gaustraße 67. Der Eintritt ist frei, aber die Plätze sind begrenzt. Slammer können sich sehr gerne vorab melden! Über hallo@felipomm.de oder über das Kontaktformular auf www.ich-erzähler.de

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Die fünf persönlichen Fragen, gehören ja zu jedem Best of Mainz-Interview. Verrätst du uns, wie der beste Moment des Tages für dich aussieht?

Felicitas Pommerening  Oh, es gibt so viele, ich kann mich nicht entscheiden!!! Morgens, wenn ich in die Bürogemeinschaft komme und schreiben kann? Aber ich liebe es auch, wenn ich nachmittags die Kinder abhole, sie mir in die Arme laufen und atemlos erzählen, was sie erlebt haben. Ehrlich gesagt ist aber auch der Moment am Abend, wenn die Kinder im Bett sind, ziemlich toll. Da kommt dann die Zeit zu zweit, Zeit für Freunde, Zeit für mich. All diese Momente sind auf ihre Weise schön.

Was inspiriert dich?

Felicitas Pommerening  Ehrliche Menschen. Freunde, die man wirklich gut kennenlernt und umso mehr mag. Alle möglichen Gespräche. Und Serien.

Was schätzt du an Mainz?

Felicitas Pommerening Die Größe, die ist genau richtig. Und die Lage – wenn Mainz zu klein wird, ist die nächste Stadt nicht weit. Und der Rhein, den liebe ich. Und die herzlichen Mainzer… als Wahl-Mainzerin habe ich mich nie ausgeschlossen gefühlt.

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Und wie sieht dein perfekter Tag in Mainz aus?

Felicitas Pommerening  Der perfekte Tag ist vollgestopft mit vielen schönen Momenten, die man nicht planen kann. In Mainz passieren solche Momente besonders oft – man trifft jemanden, verbringt plötzlich den Nachmittag zusammen, trifft noch jemanden… Auf jeden Fall gehört Muße zum perfekten Tag. Zeit für die Familie. Und ein ausgedehnter Abend mit engen Freunden – oder zu zweit.

Verrätst du uns deine Pläne für die Zukunft?

Felicitas Pommerening Es geht in diesen Bahnen weiter, hoffe ich. Schreiben, tüfteln, planen, veranstalten – und das ausgefüllte Familienleben genießen. Gleichzeitig habe ich auch Lust auf Veränderungen… für mich ist es ja recht ungewöhnlich, mehr als 2 Jahre dasselbe zu machen und am selben Ort zu sein. Im Moment lerne ich Spanisch. Mal sehen, wo das hinführt.

NEUGIERIG? Nix wie hin!

Story-Slam am 13.10 im Raum der Mainzer Kulturrepublik: Gaustraße 67
Komm als Gast, komm als Slammer – oder treibe einfach das Thema an, indem du anderen davon erzählst. Falls du Lust auf die Bühne hast: Das kannst du am Abend selbst auch spontan entscheiden. Noch besser wäre aber, du meldest dich vorher an!
Kontakt: hallo@felipomm.de

Die Bücher von Felicitas Pommerening sind überall im Buchhandel sowie im Internet erhältlich!

Weiterführende LInks:
www.felipomm.de / www.felicitaspommerening.de
www.Ich-Erzähler.de

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Bücher auf Amazon hier

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