Foto © Stefanie Jung Best-of-Mainz

Fahrrad-Tour: Auf den Spuren des Gonsbachs

Ihr wolltet schon immer einmal auf den Spuren des Gonsbachs unterwegs sein? Wo entsteht dieser kleine Bach, der gleich einem ganzen Tal – dem Gonsbachtal – seinen Namen gegeben hat? Und wo mündet er? Antworten auf diese Fragen, sowie eine wundervolle Wegbeschreibung umd seinen Geheimnissen auf den Grund zu gehen, geben wir euch in diesem Blog-Beitrag zum Mainzer Gonsbach.
Aus dem Zusammenfluss von Aubach und Königsbornbach entsteht der Gonsbach. Erstmals zutage tritt er an der Grenze zwischen den Mainzer Stadtteilen Finthen und Gonsenheim. Von hier schlängelt sich das Bächlein rund 12 Kilometer durch Gonsenheim, an Mombach vorbei und bis in die Neustadt. Am einfachsten ist es, ihm auf seinem Weg von der Entstehung bis zur Mündung mit dem Rad zu folgen

Als Ausgangspunkt für diese kleine entspannte Fahrradtour auf den Spuren des Bächleins bietet sich die Endhaltestelle der Straßenbahn (Linie 51) an. Hier befindet sich auch die MVGmeinRad-Station Poststraße. Gut erreichbar erreichbar ist diese auch mit  dem Bus (Linien 58, 91).

Foto © Stefanie Jung Best-of-Mainz

Von hier aus biegen wir mit unseren Rädern in die Florian-Geyer-Straße. Vor der Straßenbahnhaltestelle Königsborn werden die bis dahin links von uns verlaufenden Straßenbahngleise überquert. Es geht direkt rechts in die kleine Straße „Am Warberg“. Parallel zu den Bahngleisen rollt man auf dem leicht bergab führenden Weg in Richtung Gonsenheim.

Zwischen Finthen und Gonsenheim tritt der Gonsbach ans Tageslicht

Kurz vor der Autobahnbrücke führt die Route rechts über die Gleise. An dieser Stelle treffen wir erstmals den uns von nun an ein weites Stück begleitenden Wegweiser mit dem Fahrrad-Logo. Wir überqueren die Gonsenheimer Straße und folgen den rechts unter der Autobahnbrücke hindurch weisenden Orientierungshilfen weiter in Richtung Gonsenheim (1,6 Kilometer) sowie Innenstadt (10  Kilometer).

Unmittelbar unter der Brücke tritt der Gonsbach ans Tageslicht. Für uns ist er damit erstmals zu hören, zu sehen – und leider auch zu riechen. Doch in kürzester Zeit ist zu erleben, dass die Bemühungen um seine im Jahr 2013 gestartete Renaturierung greifen.

Foto © Stefanie Jung Best-of-Mainz

Zwischen Gärten und Feldern geht es nun meist leicht bergab parallel zu dem immer mal zwischen Hecken und Büschen verschwundenen, im schmalen Bett dahin fließenden Bächlein. Kleine Brücken und auch einmal eine Bank lassen die Szenerie zunehmend idyllischer werden. Einmal rechts über das Wasser und dann gleich wieder links am Gonsbach entlang, geht es dem Ortsrand von Gonsenheim entgegen. Hier, am Anfang der Gonsbachstraße, verabschiedet sich unser Wegbegleiter für kurze Zeit hinter den Häusern.

Die katholische Kirche St. Stephan wird auch Rheinhessendom genannt

Wir radeln parallel die Straße weiter und erkennen am nächsten Wegweiser, dass es von hier aus bis zur Stadtmitte nur noch 8,8 Kilometer sind. Am Ende der Gonsbachstraße geht es links in die Straße „An der Oberbrücke“. Den Wegweisern weiter folgend radeln wir nach wenigen Metern, zwischen den Häusern hindurch, wieder rechts. Unmittelbar hinter dem Verlauf des Bachs gerät der Turm des „Rheinhessendoms“ in den Blick. An Weiden vorüber und zwischen Gärten und Feldern entlang geht es weiter den betonierten Weg entlang. Wir erreichen die Raiffeisenstraße. Unser Wegweiser zeigt nach links und wir folgen ihm, um nach wenigen Metern der nächsten Orientierungshilfe nach rechts zu folgen.

 

Foto © Stefanie Jung Best-of-Mainz

Weiter geht es zwischen Gärten und jetzt durchaus idyllisch am Bach entlang, bis zur Koblenzer Straße. In Höhe des Springbrunnens wird die Straße überquert und wir radeln parallel zum Bächlein bis zur Mainzer Straße. Über die Ampelanlage gelangen wir in die Nonnenwiese und verlieren den von nun an weiter im Tal verlaufenden Bach etwas aus den Augen. An der Tennisanlage des TC Gonsbachmühle e. V. vorbei tritt er jedoch „An Schneiders Mühle“  wieder in Erscheinung!

Unmittelbar hier lässt sich auch eine aus den Renaturierungsbemühungen resultierende kleine Auenlandschaft erkennen. Dem Bach öffnet sich hier ein weites Tal mit teilweise noch jungen Bepflanzungen und hier soll er sich auch seinen Weg durch das zwischen den Stadtteilen Mainz-Gonsenheim und Mainz-Hartenberg verlaufendem Tal nach eigenem Gusto erschließen.

 Eine Tafel infomiert zur Gewässerentwicklung des Gonsbachs

Unterhalb der Sportanlagen des Otto-Schott-Gymnasiums radeln wir durch das Gonsbachtal, in dessen Mitte der Gonsbach teilweise hinter Gärten und Feldern verborgen fließt. Kurz nach dem Biergarten der Mombacher Maletengarde ist die an unserer Strecke liegende MVGmeinRad-Station Gonsbachgärten zu sehen. Der Mündung des Gonsbachs weiter entgegen geht es rechts über die Gleise, in den Hartmühlenweg. Hier bietet sich unmittelbar rechts noch einmal ein kleiner Abstecher in das Gonsbachtal an. Für Fahrräder geht es hier in Richtung des Regenrückhaltebeckens Lungenberg leider nicht weiter.

Foto © Stefanie Jung Best-of-Mainz

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Wir folgen also parallel dem Hartmühlenweg und radeln am Baseball- und Softball-Club Mainz Athletics Mainz vorbei in Richtung Innenstadt. In Höhe der Rheinhessen-Fachklinik Mainz ist unvermittelt ein Rauschen zu hören! Für wenige Meter tritt das Bächlein hier an die Oberfläche, bevor es schon in Höhe der Mombacher Straße, seinen ab jetzt ausschließlich unterirdisch verlaufenden Weg bis zum Rhein aufnimmt.

 Unterirdisch fließt der Gonsbach durch die Mainzer Neustadt

Wir verabschieden uns also vorerst und folgen dem nun unter der Hochbrücke verlaufenden Fahrradweg auf der Mombacher Straße bis zum „Rheingauwall“. Hier führt der Fahrradweg weiter in die Hattenbergstraße und direkt wieder rechts, in Richtung Bismarckplatz. Den Kaiser-Karl-Ring entlang radeln wir nun fast kerzengerade dem Rhein entgegen. Die Rheinallee wird überquert.

Wir folgen der im Rahmen der Neuentwicklung des Zollhafengeländes entstandenen neuen Straße in Richtung der Straße „Am Zoll- und Binnenhafen“. Hier stoßen wir auf die Planke Nord – Kultur am Hafen und links davon auf ein Gebäude der besonderen Art: Dunkel und schwer auf der Kaimauer am Wasser gelegen, befindet sich das Hochwasserpumpwerk der Stadt Mainz. Und genau hier, unweit der Kaiserbrücke, am nordwestlichen Rand des Zoll- und Binnenhafens  soll der Gonsbach in den Rhein münden?

Foto © Stefanie Jung Best-of-Mainz

Der quaderförmige, neun Meter hohe Kubus aus anthrazitfarbenem Beton umhüllt das Pumpwerk und das Auslassbauwerk. Vorweggriffen wurde mit der Verbindung technischer Anlagen innerhalb anspruchsvoller Architektur der gesamten Aufwertung des Gebietes durch die Umstrukturierung des Zollhafengeländes zum Stadtquartier. Das technische Innenleben ist hochmodern. Bis zu 22.000 Liter/Sek. – das bei einem Starkregenereignis dem Niederschlagswasser der gesamten Innenstadt gleich käme – können über einen Kanal unter dem Gebäude in den Rhein geleitet werden. Die Gesamtanlage ist wegen dieser hohen Wassermenge in Stromrichtung gerichtet.

Das Hochwasserschutz-Hubwehr gilt als eines der größten seiner Art

Wer die Treppen an der Kaimauer hinabsteigt, dem offenbart sich eine interessante Perspektive. Über dem Auslasswerk spannt sich eine Fußgängerbrücke, die zeitweise Einblick in den tiefen Raum des unterirdischen Gebäudeanteils mit seinen Pumpenschächten und der Hubwehranlage offenbart.

Das kontinuierliche Plätschern aus dem seitlichen Betonrohr soll vom Gonsbach stammen! Für einen interessanten Rundumblick auf das Pumpwerk sowie auf die City lohnt der Weg zur nahe gelegenen Kaiserbrücke, die über wenige Stufen zu Fuß erreicht werden kann.

Strecken-Infos

Strecke: ohne Steigungen
Länge: ca. 11 Kilometer
Routenverlauf:
Startpunkt: MVGmeinRad-Station Poststraße, Mainz-Finthen
möglicher Zwischenhalt entlang der Strecke:    MVGmeinRad-Station Gonsbachgärten, Mainz-Gonsenheim
Zielpunkt: Hochwasserpumpwerk am Zollhafen (bei der Kaiserbrücke), MVGmeinRad-Station MVGmeinRad-Werkstatt

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